Gestaltpädagogische Jungenwohngruppe
„Station Evergreen“
In der Wohngruppe werden bis zu 9 Jungen im Alter von 6 bis 15 Jahren 365 Tage im Jahr von 5 Fachkräften betreut.
Schwerpunkt der Arbeit ist es, Kindern und Jugendlichen, die im System scheitern oder drohen zu scheitern, einen gesicherten Ort in naturnaher, dörflicher Umgebung zu bieten. Neue
Lebensperspektiven sollen erschlossen werden.
Die Ziele können sein:
- Hinführung zu einer autonomen Lebensführung und die Aufforderung zur Selbsttätigkeit (Mollenhauer)
- gute Rückführung in die Familie, was durch die Kombination von Arbeit am Kind und Arbeit an und in der Familie möglich wird
Die Arbeit ist genderorientiert mit Jungen und orientiert sich am normal sozialisierten Subjekt von Oevermann.
PÄDAGOGISCHE GRUNDHALTUNG
Die Arbeit in der Wohngruppe basiert vornehmlich auf 3 Säulen.
- Die Bindungsarbeit (Brisch/Bowlby) soll den Kindern und Jugendlichen eine verlässliche Basis bieten, auf der positive Bindungserfahrungen möglich sind. Dazu zählt auch der achtsame Umgang mit
ihren Bedürfnissen sowie denen ihrer Eltern.
- Die Beziehungsarbeit (Haim Omer) ist geprägt von einer „Neuen Autorität“: eine begleitende, wertschätzende Präsenz auch und gerade in schwierigen Situationen.
- Daran lehnt sich auch die Arbeit am Widerstand an. Ein anfängliches Auflehnen der Kinder und Jugendlichen zeigt nicht ihren Unwillen. Das Thema ist ihnen vielmehr so wichtig ist, dass sie
sehr viel Energie dafür aufbringen. Dieser Widerstand wird akzeptiert und ausgehalten.